Pädagogische Schwerpunkte
Situationsorientierter Ansatz und projektorientierter Ansatz
Eines der Prinzipien des pädagogischen Handelns bei den BMW Strolchen beruht auf dem situationsorientierten Ansatz, das heißt, die genaue Beobachtung des Entwicklungsstands und der aktuellen Situation des einzelnen Kindes sowie der Gruppe, die Ausbildung der kindlichen Identität, die Entwicklung von Selbständigkeit, Selbstbewusstsein, sozialer Kompetenz und Sachkompetenz.
Aus der Beobachtung und Dokumentation von Entwicklungs- und Lernprozessen ergibt sich das pädagogische Handeln der Erzieherinnen in Bezug auf das einzelne Kind sowie auf die Gruppe. Pädagogische Inhalte sind nah an den Alltagserlebnissen und -geschehnissen sowie Erfahrungen der Kinder angeknüpft. Eigene kindliche und entwicklungsbedingte Bedürfnisse und deren Recht auf Befriedigung nehmen ihren Platz im Kita-Alltag ein.
Der projektorientierte Ansatz ist eine Methode, mit der sich Kinder Wissen aneignen. In der Projektarbeit werden Themen breiter und langfristig bearbeitet. Die Inhalte der Themen können somit in ihrer Komplexität und den damit verbundenen größeren Zusammenhängen erarbeitet werden. Die Themenbereiche entsprechen den realen Lebenswelten der Kinder und werden an das Niveau des aktuellen Wissens und Verstehens sowie an die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder angepasst.
Systemischer Ansatz
Der systemische Ansatz in unserer Kindertagesstätte bedeutet, Kinder im Zusammenhang ihres Beziehungsgefüges zu sehen. Hierzu zählen die Familie, Verwandte und Bekannte, Spielkameraden in Krippe und Kindergarten, pädagogisches Personal usw. Das Kind sehen wir als Teil dieses Beziehungsgefüges (Systems), mit dem es in Wechselbeziehung steht. All diese Systeme begleiten, beeinflussen und prägen das Leben, das Verhalten und Empfinden des Kindes. Reaktionen, Verhalten und Handlungen des Kindes sind nicht gleichbleibend; sie sind Prozessen der Veränderungen unterworfen. Reaktionen der Systeme, die das Kind umgeben, aber auch die eigenen Reaktionen spielen dabei eine Rolle. Betrachten wir das Kind unter Einbeziehung dieser Systeme, können Stärken und Fähigkeiten, Verhalten und Muster sowie Rollenverhalten erkennbar und verständlich werden. Zusammenhänge, Handlungsoptionen und Entscheidungen werden sichtbar. Bei Verhaltensbesonderheiten des Kindes erhalten wir Transparenz durch das Arbeiten nach dem systemischen Ansatz. Die Frage „Warum verhält sich das Kind so?“ kann somit erklärbar und neu verstanden werden.
Konstruktive, lösungsorientierte Konfliktregelung
Auseinandersetzungen und Unstimmigkeiten entstehen überall dort, wo Menschen miteinander zu tun haben. Somit gehören auftretende Konflikte ebenso zu unserem Kita-Alltag. Sie sind Bestandteil menschlicher Kommunikation. Erwachsene neigen dazu, bei Streit unter Kindern vorzeitig reglementierend einzugreifen. Somit wird den Kindern die Möglichkeit genommen, konstruktives und lösungsorientiertes Konfliktverhalten zu lernen und dieses einzuüben. Ziel ist es, dass Kinder ihre Gefühle zum Ausdruck bringen, ihr Gegenüber empathisch wahrnehmen und soziale Regeln erproben. Die Grundhaltung im Team gegenüber der konstruktiven und lösungsorientierten Konfliktregelung gibt den Kindern die Möglichkeit, ihrem Entwicklungsstand angemessen durch Mimik, Gestik, Körpersprache und Kommunikation ihren Standpunkt zu vertreten, ihr Gegenüber zu hören und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Wir nehmen eine passive, beobachtende Rolle ein, sind interessiert und vertrauen darauf, dass Kinder Konflikte bereits selbsttätig lösen. Manchmal ist dies nicht möglich, weil starke Gefühle den Blick auf Lösungswege verstellen. Dann geben wir Unterstützung in Form eines Mentors. Verständliche, klare und authentische Aussagen sowie eine dem Konflikt angemessene Körpersprache von unserer Seite geben den Kindern einen wertschätzenden und sicheren Rahmen. Somit haben sie die besten Möglichkeiten, positive Wertstrukturen für ein sozial verantwortliches Handeln zu entwickeln.
Portfolio für alle Kinder
Jedes Kind erhält vom ersten Tag an einen eigenen Portfolio-Ordner. Dieser steht im Gruppenraum für die Kinder sichtbar und griffbereit, beschriftet mit dem Namen des Kindes (im Kindergarten) und mit dem Namen sowie dem jeweiligen Erkennungssymbol in der Krippe, versehen mit dem jeweiligen Foto des Kindes. Dieser Ordner begleitet das Kind von der Eingewöhnungszeit bis zum Abschied in den Kindergarten. Wie in einem Bilderbuch kann das Kind letztendlich die eigenen Entwicklungsschritte nachvollziehen und erkennen. Dabei gestalten die Kinder ihr Portfolio mit. Das Portfolio ist so angelegt, dass es für jedes Kind leicht verständlich ist. Die Kinder entscheiden selbst, wer ihr Portfolio anschauen darf.